
... und wie ernst die Lage wirklich ist.
Frauen leiden nicht nur während der Menstruation unter physischen und psychischen Symptomen, sondern auch bereits vor dem Einsetzen der Regelblutung. In den nachfolgenden Abschnitten werden die Erkrankungen PMS (Prämenstruelles Syndrom) und PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung) genauer erläutert.
PMS und PMDS sind ernstzunehmende Erkrankungen und eben nicht einfach nur Verstimmungen, weil eine Frau ihre Tage hat.
Prämenstruell?
Der Begriff "prämenstruell" beschreibt die gesamte Lutealphase des Menstruationszyklus, die in der Regel 14 Tage dauert. Sie beginnt mit dem Eisprung und endet mit dem Einsetzen der Menstruation.
PMS und PMDSDer Unterschied zwischen
PMS
Das "Prämenstruelle Syndrom" (PMS) beschreibt eine Gruppe von Symptomen, die Frauen regelmäßig in den Tagen vor ihrer Menstruation erleben. Diese Beschwerden können sowohl körperlich als auch psychisch sein und treten in einem wiederkehrenden Muster auf. Zu den häufigsten körperlichen Symptomen gehören Schmerzen in den Brüsten und im Bauch, Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen, Wassereinlagerungen sowie Schlaf- und Verdauungsprobleme. Auch Hautprobleme und Heißhunger können auftreten. Psychisch können Frauen vor der Periode unter Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen leiden. Oft fühlen sie sich in dieser Zeit besonders erschöpft, gereizt, antriebslos, niedergeschlagen, unsicher und wütend.
Die genaue Ursache von PMS ist noch nicht vollständig bekannt, aber es wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen während des weiblichen Zyklus eine große Rolle spielen. Obwohl der Hormonspiegel bei Frauen mit PMS normalerweise im normalen Bereich liegt, könnten sie besonders empfindlich auf die Veränderungen der Hormone reagieren, die vor der Menstruation auftreten. Es wird angenommen, dass Wechselwirkungen zwischen diesen Hormonen und bestimmten Botenstoffen im Gehirn, wie Serotonin, wichtig sind. Auch genetische Faktoren und Umwelteinflüsse könnten das Auftreten und die Stärke von PMS beeinflussen.
PMDS
PMDS steht für "Prämenstruelle Dysphorische Störung". Das ist eine Krankheit, bei der Frauen sehr stark auf die Veränderungen von Hormonen in ihrem Körper reagieren, besonders vor ihrer Periode.
Anders als bei anderen psychischen Erkrankungen liegt bei PMDS das Problem nicht an einem Ungleichgewicht der Hormone, sondern daran, dass das Gehirn die normalen Schwankungen dieser Hormone nicht richtig verarbeitet. Man kann es sich so vorstellen, dass das Gehirn auf die natürlichen Veränderungen der Hormone falsch reagiert. Diese Reaktion kann durch Gene weitervererbt werden, weshalb es teilweise in der Familie liegt.
Frauen, die an PMDS leiden, spüren die Symptome meist in der zweiten Hälfte ihres Menstruationszyklus, also nach dem Eisprung. Diese Beschwerden können bis in die ersten Tage der Periode anhalten. Die Symptome betreffen hauptsächlich die Gefühle und Gedanken der Betroffenen. Dazu gehören starke Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Wut, traurige und hoffnungslose Gedanken sowie Probleme, sich zu konzentrieren. Viele fühlen sich auch müde und haben keine Energie. Es kann auch körperliche Beschwerden geben, wie zum Beispiel Brustschmerzen, Schlafprobleme oder vermehrtes Hungergefühl. Diese Symptome sind so stark, dass sie das Leben der betroffenen Frauen stark beeinträchtigen können.
PMDS betrifft etwa 5,5 % der Frauen im gebärfähigen Alter. 70% der Betroffenen haben suizidale Gedanken und ein Drittel der Betroffenen begehen aufgrund von PMDS einen Selbstmordversuch.
Die Ursachen von PMDS sind primär neurobiologisch, zum Teil genetisch aber auch vererbbar. Deshalb ist wichtig zu wissen, dass PMDS nicht als psychische Erkrankung klassifiziert wird, sondern als körperliche Erkrankung. Obwohl PMDS direkt mit dem Menstruationzyklus zusammenhängt, liegt keine hormonelle Störung vor. PMDS ist vielmehr eine starke, negative Reaktion des Gehirns auf den natürlichen Anstieg und Abfall der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen.